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Zauber der Natur -  Lennart Kremser, Köln

Im Fernsehen lief eine Sendung über einsame Goldschürfer in Australien und dachte, so etwas mache ich auch mal aus Spaß an der Freud. Da ich es sportlich mag sagte ich mir, daß ich zuerst innerhalb der Stadtgrenzen von Köln Gold finden muß, bevor ich raus darf in die Welt. Gesagt, getan. Habe mich klug gemacht, wo Schwermineralien im Rheinsand liegen bleiben könnten, und nach einer intensiven in Augen-Nehmung der für möglich gehaltenen Strandabschnitte fand ich tatsächlich so eine von der Goldwäschergemeinde beschriebene Stelle. Einen Eimer Sand davon mit nach Hause genommen und mit warmem Wasser, Musik und Wein das Gold und das Silber herausgewaschen. Es waren 2 Goldflitterchen und ein genau so kleines Silberstückchen, das unter der Lupe wie ein ganzer Silberbarren aussah. Gesamtwert vielleicht 1 Cent. Ein wesentlich gewichtigeres Nebenprodukt waren 1 kg schwarzer Magnetsand, der - einmal saubergewaschen - ein wunderschönes Untergrundmaterial für edle Fotopräsentation sind. Tiefschwarz und glänzend. Das sportliche Gold war gefunden, nun wollte ich erst einmal für die Goldschürfer-Szene einige appetitliche Goldflitterfotos machen.
Da das nicht mit 2 Goldflitterchen zu bewerkstelligen war, bestellte ich mir im Internet 200g Goldsand aus dem Oberrheingraben und 600 g Goldsand aus Neuseeland für insgesamt 36 €, wusch das Zeugs aus und hatte ca 100 Goldflitter in einem hellem Gelb vom Oberrheingraben, das meiste davon dürfte über die Aare (östlich von Basel) in den Rhein gelangt sein. Das Gold aus Neuseeland ist wesentlich roter auf Grund eines höheren Kupferanteils und liegt in Nuggetform vor - allerdings im Miniminiformat. Ich fotografierte die 2 verschiedenen Goldqualitäten in buntem Sand und auf schwarzem Magnetsand. Als mir nichts mehr einfiel, wie ich das Material weiter in Szene setzen könnte - die Technik war aufgebaut und ich hatte noch Energie weiter zu fotografieren - packte ich mir eine große Muschelschale, die an der Wand hing und legte sie auf die Aufnahmefläche. Durch die stark vergrößernde Objektivkombination sah ich Dinge in der Perlmuttschicht, die ich mit bloßem Auge oder auch mit einer 10-fach Lupe nicht hätte sehen können. Zauberhafte Welten taten sich auf und das war der Anfang meiner Perlmuttfotografie, ich hatte meinen "Goldschatz" gefunden und konnte vorläufig die Suche nach echtem Gold ad acta legen.

 
 
 
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